Presse-Information
Brutaler Angriff auf indischen Kinderrechts-Aktivisten
„Brot für die Welt“-Partner Kailash Satyarthi schwer verletzt


Stuttgart, 16. Juni 2004. Mit Bestürzung hat „Brot für die Welt“ auf den brutalen Angriff auf den indischen Kinderrechts-Aktivisten Kailash Satyarthi reagiert. Der Vorsitzende der Kampagne „Global March Against Child Labour“ und langjährige „Brot für die Welt“-Partner sowie einige seiner Begleiter waren bei einer Razzia in einem Zirkus in der Region Uttar Pradesh in Nordindien attackiert und schwer verletzt worden.

Hintergrund der Razzia waren Berichte, dass in dem Zirkus „Great Roman Circus“ Kinder missbraucht und ausgebeutet werden. Satyarthi hatte im Auftrag von Eltern die Razzia der Behörden begleitet, um den Vorwürfen gegen den Zirkusbesitzer nachzugehen. Zusammen mit seinen Mitarbeitern griff dieser die Kinderrechtler mit Messern und Eisenstangen an. „Wir sind sehr betroffen über diesen Vorfall“, sagte die Direktorin von „Brot für die Welt“, Cornelia Füllkrug-Weitzel. Sie äußerte die Erwartung, dass die indischen Behörden die Täter zur Rechenschaft ziehen sowie für die weitere Sicherheit des Kinderrechtlers sorgen werden.

Kailash Satyarthi ist eine zentrale Figur im weltweiten Kampf gegen Kinderarbeit und -sklaverei. Bekannt geworden ist er durch Befreiungsaktionen von Kindern in der indischen Teppichindustrie in den 1990er Jahren. Satyarthi gehörte zu den Initiatoren und wichtigen Partnern der Teppichkinder-Kampagne, die 1990 von „Brot für die Welt“ und anderen Nichtregierungsorganisationen ins Leben gerufen wurde. Die Einführung des Gütesiegels „Rugmark“ für Teppiche, die ohne Kinderarbeit entstanden sind, war ein wichtiger Erfolg der Kampagne.

Für Rückfragen: Ute Dilg, Pressereferentin, Telefon 0711-2159-451, u.dilg@brot-fuer-die-welt.de