Freude an Musik für guten Zweck

Benefiz-Konzert für Nepal des Rotary Clubs mit Sarah Bouwers und Freunden

Der Anstoß zur Gründung von Schulen für „Unberührbare“ kam aus Bad Bentheim. Die ideenreiche Show im prall gefüllten Manz-Saal des NINO-Hochbaus begeisterte das Publikum.

Von Jörg Leune - Nordhorn. In jeder Beziehung ein voller Erfolg war das Benefizkonzert des Rotary Clubs Grafschaft Bentheim am Sonntagnachmittag. Der Einladung zum Konzert „Sarah Bouwers und Freunde musizieren für Nepal“ waren so viele Besucher gefolgt, dass der Manz-Saal keinen freien Platz mehr bot.

Präsident Dr. Hans-Georg Belka begrüßte die Gäste mit der Nachricht, der Reinerlös des Konzertes betrage 4500 Euro. Sie werden dem Projekt „Solarstrom für Schulen“ zur Verfügung gestellt. Club-Sekretär Herbert Karkossa erläuterte vor der Konzertpause das Projekt noch einmal für die Außenstehenden.

Den Anstoß zur Gründung von Schulen für „Unberührbare“, vor allem Mädchen, in Nepal hatten Bernd und Birgit Kolhof aus Bad Bentheim mit ihrem Verein „Zukunft entwickeln“ gegeben. Die mittlerweile vier Schulen werden durch Spenden des Rotary Clubs unterstützt. Diese Mittel dienten zuletzt deren technischer Ausstattung. Jetzt fehlen noch Solarmodule zur Energiegewinnung. Diesem Zweck diente das Benefizkonzert. Karkossa stellte zudem das Bentheimer Ehepaar Elke und Huib van Engelen vor. Beide waren mehrfach in zahnärztlichem Hilfs-Einsatz in Nepal tätig und planen jetzt ein Gesundheitszentrum bei einer der unterstützten Schulen.

Die Idee „Sarah Bouwers und Freunde musizieren“ war ein ausgesprochener Glücksgriff. Das Publikum zeigt sich von der ideenreichen Show restlos begeistert. Die mittlerweile schon renommierte Sängerin führte in gewinnender Weise durch das zweiteilige Programm und stellte Freunde aus ihren verschiedenen Lebensphasen vor. Dabei hatte sie ihr Outfit jeweils dem Klassik- und dem Pop-Teil angepasst.

Das Klassikprogramm begann mit einer originell auf drei Sängerinnen (Sarah, Stella-Louise Goeke und Evelyn Ziegler) aufgeteilten Händel-Arie. Am Klavier von Irina Rozhneva begleitet trugen die Sängerinnen und ihre männlichen Partner Gerald Geerink und Tobias Klomp im weiteren Verlauf weitere Gesangsstücke unter anderem von Mozart und Gershwin vor. Höhepunkt waren zwei Sätze aus Brahms‘ Liebesliederwalzern für Klavier zu vier Händen (zusätzlich Christian Mews) und Doppelquartett, für das der Bassist Jan Nyboer spontan eingesprungen war.

Alle Darbietungen zeigten beträchtliches Niveau und wurden vom Publikum mit herzlichem bis stürmischem Beifall beantwortet. Lena Klein ergänzte den ersten Teil mit eindrucksvollem Gitarrenspiel.

Nach der Pause traten dann die Instrumentalisten John Rabener (Gitarre und Tenorsaxophon), Lico Mabjaia (Bass) und Tim Rodenbröker (Cajon) zusätzlich in Aktion. Sie begleiteten bekannte und unbekannte Popmelodien. Agniezka Rozycka trug einen eigenen melancholischen Song zum Umgang mit Mensch und Natur vor. Sarah Bouwers entzückte außer durch überzeugenden Gesang durch ihre gekonnte Performance, besonders bei „The Girl of 16 D“, bei der sich leiser Gesang mit Opernkoloraturen und Rockmusik mischte.

Besonders starken Beifall erhielt der aus England angereiste Freund Kelvin Loh mit einer speziell für diese Veranstaltung geschriebenen einschmeichelnden Klavier-Eigenkomposition. Zum Schluss des beglückenden Konzerts vereinten sich alle Mitwirkenden auf der Bühne und animierten das Publikum zum gemeinsamen „Stand by me“.

Schöner ließ sich die Identität von Freude an der Musik und gutem Zweck kaum darstellen.