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RUNDBRIEF 2007
Liebe Förderer und Freunde unseres Vereins!Auch in diesem Jahr möchten wir uns bei Ihnen für die großartige Hilfe bedanken. Ohne diese – oftmals schon jahrelange – Unterstützung wäre die kontinuierliche Bildungsarbeit in Nepal und Indien nicht möglich. Nur so lassen sich nach unserer Meinung die Verhältnisse langfristig zum Besseren ändern. Ganz herzlichen Dank! Hier ein besonderer Hinweis zum Thema Spendenquittungen: Die gesetzliche Grundlage hat sich geändert: Zum Nachweis der Spenden bis einschließlich 200 Euro genügt dem Finanzamt ab 2007 die Kopie des Einzahlungsbeleges bzw. des Kontoauszuges. Sollten Sie eine Spendenquit-tung für Beträge bis 200 Euro wünschen, informieren Sie uns bitte bis zum 15. Januar 2008. Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr 2008!
Ihr Verein Zukunft entwickeln e.V.
B. Kolhof (Vorstand)
A. INFORMATIONEN ZU UNSEREN PROJEKTEN
Gemeinsam mit unserer nepalesischen Projektpartnerin, Frau Sulo Shah, haben wir 1999 4 Schulen im Sarlahi-Distrikt eröffnet. Lehrer und Unterrichtsmaterial werden von unserem Verein zur Verfügung gestellt. Zurzeit besuchen 1141 Schüler unsere Klassen, die von 22 Lehrern unterrichtet werden. Es bitten weiterhin mehr Schüler um Aufnahme, als wir aufnehmen können. Wartende Kinder sitzen auf den Schulterrassen und werden ein paar Stunden von Lehrern unterrichtet.1. UNSER SCHULPROJEKT IN NEPAL Aktuelle Informationen aus unseren Schulen Lt. Aussage unserer Projektpartner gab es bis heute keine Probleme durch die noch andauernden politischen Unruhen und es sind auch keine zu erwarten. Die Schulen genießen in der gesamten Bevölkerung einen hohen Stellenwert und niemand hat ein Interesse daran, den Ablauf zu stören.
Neues Schulgebäude in Dhangadha
Im letzten Rundbrief teilten wir Ihnen mit, dass das Kinderhilfswerk Aachen 47.000,-- Euro aus der Sternsingeraktion für den Bau eines Schulgebäudes in Dhangadha zur Verfügung gestellt hat. Der Bau befindet sich in der Endphase. Es entstehen 10 Klassenräume und Toiletten. Die Räume dienen den Schülern auch als Treffpunkt, Gemeinschaftsraum und als Schutz in der Regenzeit sowie im Winter. Die Dorfbewohner haben den Bau durch Eigenleistung stark unterstützt. Ab sofort werden die weiterführenden Klassen 6 und 7 im neuen Gebäude in Dhanghada eingerichtet. Schüler aus Dhangadha, Shreepur und Sahorba nehmen hier am Unterricht teil. Abb. 1: Neues Schulgebäude mit 10 Klassenräumen  Abb. 2: Neues Toilettenhäuschen
Berufstraining für Mädchen
20 Mädchen unserer Klassen 7 und 8 haben erfolgreich an einem 6-monatigen Ausbildungstraining teilgenommen. Der Lehrgang wurde durch die Nepal RUGMARK Foundation (NRF) und UCEP-Nepal gesponsert. Sie erwarben Fähigkeiten in Mechanik und Elektrik, Bambus- und Holzverarbeitung, Nähen und Sticken. Unser Projektpartner berichtet: „Das Programm wurde von den Mädchen gut aufgenommen und hatte eine gute Wirkung. So sind viele Veränderungen in ihrem Erscheinen, Auftreten und in ihren Fähigkeiten bzw. in ihrem Wissen zu beobachten.“ Abb. 3: Teilnehmerinnen des Berufstrainings
Weitere Unterstützer:
Unsere Projektpartner sind sehr bemüht, auch im Inland finanzielle Unterstützung für unser gemeinsames Projekt zu bekommen. Unser Schuldirektor, Herr Chaudhari, und die 4 Dorfgemeinschaften leisten großartige Hilfe. Frau Sulo Shah, die aufgrund ihrer Teppichfabrik viele Kontakte ins Ausland hat, ist es gelungen, einen amerikanischen Sponsor zu finden: Die Arthur B. Schulz Foundation USA hat sich bereit erklärt, 4 Jahre jeweils 5000 US Dollar zur Verfügung zu stellen. Daraufhin konnte die Finanzierung von weiteren 120 Schülen sichergestellt werden.
Einkommenbringende Programme in den Dörfern gestartet
Unser Projektpartner „Hoste Hainse“ hat in Kooperation mit dem Alleviation Fund (PAF) ein Programm in den Dörfern Dhangadha und Padriya ins Leben gerufen. In Zusammenarbeit mit den Dorfbewohnern wurden einkommensschaffende Vorschläge entwickelt. Nun erfolgt die Umsetzungsphase. Zurzeit nehmen 217 Familien „unserer Schüler“ an diesem Projekt teil. Hoste Hainse hofft, dass die Eltern, die an diesem Programm teilnehmen, nach 2 Jahren die Bildung Ihrer Kinder aus eigenem Einkommen unterstützen können.
2. „UNSER“ NEUES DORF IN INDIEN: „PAPRA“
Im letzen Rundschreiben teilten wir Ihnen mit, dass „unser“ Dorf Kuhara kinderarbeitsfrei ist.
Heute möchten wir Ihnen „unser“ neues Dorf vorstellen: Es heißt „Papra“ und liegt ebenfalls in Rajasthan im Norden Indiens. Das Dorf hat ca. 1000 Einwohner. Die Menschen leben von Landwirtschaft und Viehzucht. Es herrscht großer Wassermangel. Die Bevölkerung ist sehr konservativ. Frauen sind verschleiert und das Kastensystem ist lebendig. Die Bedeutung von Bildung ist sehr niedrig. Im Dorf gibt es eine Grund- und eine Privatschule. 35 Kinder gingen zu Beginn des Projekts nicht zur Schule.Unser Verein stellt SACCS (der südasiatischen Koalition gegen Kinderversklavung) den Betrag von ca. 5.000 Euro für den Zeitraum von 1½ Jahren zur Verfügung: Sozialarbeiter bewirken in dieser Zeit die Veränderung der Verhältnisse, insbesondere sollen das Bewusstsein für Bildung verankert und illegale Kinderarbeit abgeschafft werden. Aufgrund ihrer Erfahrung aus über 40 Dorfprojekten haben sie dabei eine hohe Erfolgsquote. Zu diesem Zweck wurden bislang eine Jugend- und eine Frauengruppe gewählt. Die Mitglieder legten den Eid ab, ihre Arbeit zur Entwicklung des Dorfes einzusetzen und dabei der Förderung der Kinder als Priorität einzuräumen. Alle Kinder waren aufgerufen, auf demokratischem Weg ein Kinderparlament zu wählen. Die Mandatsträger sind auf dem Foto zu sehen. Das Kinderparlament wurde offiziell durch das Dorfparlament anerkannt. Vertreter des Kinderparlaments nehmen an den Dorfsitzungen teil, reichen schriftliche Anträge und Verbesserungsvorschläge ein, diskutieren Lösungswege mit den Erwachsenen und helfen bei der Umsetzung.  Abb. 4: Vorstellung der Wahlprogramme  Abb. 5: Wahl des Kinderparlaments  Abb. 6: Auch Mädchen dürfen wählen!  Abb. 7: Alle wollen ihre Stimme abgeben  Abb. 8: Wahlzettel  Abb. 9: Bekanntgabe der Wahlsieger  Abb. 10: Das gewählte Kinderparlament  Abb. 11: Die Freude bei den Gewählten ist groß  Abb. 12: Demonstration für Bildung zur Einschulung  Abb. 13: Die Mütter im Dorf nehmen an der Bildungskampagne teil  Abb. 14: Auch die Väter beteiligen sich - Ein Forstmeister hielt z. B. in der Schule Vorträge über die Bedeutung von Bäumen (Verbesserung der Umwelt, der Bodenfruchtbarkeit, Stopp der Bodenerosion, Erhalt des ökologischen Gleichgewichts). Daraufhin fand eine Baumpflanzaktion im Dorf statt. - Hilfsprogramme für Frauen fanden statt (Gesundheit für Mütter und Babys, Information über staatliche Hilfen, Förderung und Ausbildung von Töchtern) - Fest der Geschwister: Mit viel Freude banden kleine Mädchen Bändchen um die Handgelenke ihrer kleinen Brüder. Diese versprachen, ihre Schwestern immer zu achten und zu beschützen. So wird von Anfang an Respekt für Mädchen geweckt, die vielerorts in Indien missachtet, ausgebeutet oder sogar gleich nach der Geburt umgebracht werden. Weitere allgemeine Informationen zum Dorfprogramm (auf englisch) finden Sie im Internet: http://www.globalmarch.org
B. WEITERE INFORMATIONEN ZUM THEMA ILLEGALE KINDERARBEIT
Es handelt sich um den Preis 2007 „für Helden, die gegen die moderne Sklaverei von heute kämpfen“. In einer Erklärung des US-Außenministeriums heißt es, Satyarthi bekommt den Preis für seinen Kampf gegen illegale Kinderarbeit seit 1989 und die Befreiung von 75.000 Kindern. Sein anhaltendes Engagement habe die Aufmerksamkeit auf das Thema „Zwangsarbeit“ gelenkt und eine Bewegung hervorgerufen, die heute Millionen von Anhängern zähle. Am Global March 1998 nahmen z. B. 7,2 Mio. Menschen in 103 Ländern teil. Satyarthis Arbeit sei es zum größten Teil zu verdanken, dass die ILO die Konvention 182 über die schlimmsten Formen der Kinderarbeit verabschiedet habe. Diese Konvention gelte heute als Hauptrichtlinie für die Regierungen weltweit.1. Unser indischer Projektpartner Kailash Satyarthi erhält Preis des US-Außenministeriums 1999 startete Satyarthi die „Global Campaign for Education“ (Weltweite Kampagne für Ausbildung), die nationale und internationale Nichtregierungsorganisationen mit dem Ziel verbindet, Ausbildung als fundamentales Menschenrecht weltweit zu fördern. Außerdem leistete Satyarthi Pionierarbeit für die Sensibilisierung des Bewusstseins von Händlern und Konsumenten durch die Gründung von „Rugmark“. Diese Organisation vergebe das Rugmark-Siegel an Teppiche, die ohne Kinderarbeit geknüpft worden seien. Das Siegel werde heute international anerkannt. (Zu finden in Deutschland z. B. bei TransFair) Weitere Informationen finden Sie im Internet: http:// www.globalmarch.org
2. Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Schwester Willigard
Für außerordentliche Verdienste und ihren selbstlosen Einsatz für die Armen in Indien über mehr als 30 Jahre hat Bundespräsident Horst Köhler Schwester Willigard das Bundesverdienstkreuz verliehen. Die Übergabe der Auszeichnung erfolgte im August durch den deutschen Generalkonsul Graf in Bangalore, Indien. Schwester Willigard und die Schwestern der „Dienerinnen der Armen“ wurden besonders für ihren Einsatz für Benachteiligte geehrt. Das waren zu Beginn ihrer Tätigkeit besonders Leprakranke, heute HIV-infizierte und AIDS-kranke Kinder und Frauen. Ihnen wird ohne Ansehen der Religion oder Kaste geholfen.vom indischen Verein „Dienerinnen der Armen“ Wir kennen Schwester Willigard schon seit vielen Jahren. Die „Dienerinnen der Armen“ werden durch unseren Verein seit einigen Jahren durch eine Weihnachtsspende für AIDS-kranken Kinder unterstützt. Wir freuen uns sehr mit ihr über diese verdiente Auszeichnung. Wenn Sie für die Arbeit von Schwester Willigard spenden möchte, finden Sie die Kontoverbindung auf der nachfolgend genannten Website des Hilfswerks. Sie können auch auf unser Vereinskonto überweisen, aber achten Sie bitte dringend darauf, dass der Verwendungszweck „Schwester Willigard“ genannt wird, damit wir das Geld ordnungsgemäß weiterleiten können.  Abb. 15: Der deutsche Generalkonsul Graf verleiht Schw. Willigard das Bundesverdienstkreuz  Abb. 16: Schw. Willigard mit ihrer Auszeichnung
3. XertifiX – Grabsteine ohne illegale Kinderarbeit
Ein Drittel der derzeit in Deutschland angebotenen Grabsteine stammt aus Indien, schätzt der Deutsche Natursteinverband in Würzburg. Nach Recherchen des Fernsehsenders ARTE sind es sogar bis zu zwei Drittel. Deutschland ist mit 24% Hauptabnehmer von indischen Grabmalen. Obwohl in Indien sowohl Kinderarbeit als auch Schuldknechtschaft nach internationalem und indischem Recht verboten sind, trifft man in indischen Steinbrüchen beides an. Ziele des Vereins XertifiX e.V. in Freiburg sind: Beseitigung der illegalen Kinderarbeit durch freiwillige Überwachung der Produktion, Siegelung von ind. Steinen ohne Kinder- und Sklavenarbeit sowie Finanzierung von Sozialmaßnahmen in Zusammenarbeit mit Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen.Die Dekanatsjugendbüros im Emsland und das Katholische Jugendbüro in der Grafschaft arbeiten eng mit dem Büro vom Verein XertifiX e.V. in Freiburg zusammen. Ihr Bestreben ist es, Grabsteine ohne Kinderarbeit auch in unserer Region bekannt zu machen. Unser Verein „Zukunft entwickeln e.V.“ erarbeitet ebenfalls zz Ideen, wie XertifiX hier bei uns umgesetzt werden kann und welche Möglichkeiten es gibt, den Steinbruchkindern vor Ort in Indien zu helfen. Informationen zum Thema XertifiX finden Sie im Internet: http.//www.XertifiX.de
4. Sonstige Kurzinformationen aus 2007
- „Gegen moderne Sklaverei: Zum 200. Jahrestag der Abschaffung des Sklavenhandels hat die Europäische Union zum Kampf gegen moderne Sklaverei aufgerufen“- „Bündnis gegen Kinder-Ausbeutung geschlossen: 132 Millionen Mädchen und Jungen arbeiten in der Landwirtschaft. Zur Bekämpfung der Kinderarbeit in der Landwirtschaft schließt die ILO ein Bündnis mit 5 weltweit tätigen Agrarorganisationen“
5. Ausführliche Informationen zum Thema Kinderarbeit finden Sie auch auf der Website von Global March (in englischer Sprache)
Sie finden unter „Know Child Labour – Statistics“ z. B.: verschiedene Formen von Sklaverei, Statistiken, „Der Kampf gegen Kinderarbeit“ – zeitlicher Ablauf von 1919 bis heute, Mythen und Unwahrheiten, die mit Kinderarbeit verbunden sind.http://www.globalmarch.org Im „Worst Forms of Child Labour Report 2005“ finden Sie Informationen über verschiedene Arten von Kinderarbeit in vielen Ländern der Welt. Wenn Sie zukünftige Rundbriefe per E-Mail erhalten wollen, geben Sie uns bitte eine kurze Nachricht (einschl. postalischer Adressenangabe) an folgende Mail-Adresse:   |